Samstag 15.02.2025, Heimspiel im Opaloma
Erfreulicherweise konnte die Findung von vier Spielern dieses Mal nach recht kurzer Zeit abgeschlossen werden und mit Valentin, Feras, Merel und Maikel durften wir uns trotz der Stärke der Gegner (alle über 1600 Elo) Hoffnung auf den einen oder anderen Punkt machen.
Auf Brett 3 spielt Merel mit den weißen Figuren. Schon recht bald wird klar, dass beide Seiten den Weg des positionellen Spielaufbaus nur allzu gerne verlassen wollen. In einer außerdem theoretisch recht anspruchsvollen Stellung weicht Merel als erstes von den üblich gewählten Zügen ab und als ihr Gegner (Elo 1653) mit einem Damenzug gleichzeitig zwei ihrer Leichtfiguren ins Visier nimmt bietet Merel zudem noch den Turm auf a1 an. Schwarz nimmt diesen auch und Merel versucht die schwarze Dame dann einzusperren was leider nicht ganz gelingt. In der Folge macht sich der Materialvorteil für Schwarz bezahlt und Merel muss leider als erste die Segel streichen. Trotzdem super gekämpft und interessante Ideen verfolgt! 0:1 für Asten
Auf Brett 4 spielt Maikel mit Schwarz völlig unbeschwert auf. Schon in der Eröffnung erarbeitet er sich mit recht vernünftigen Zügen einen schönen Entwicklungsvorsprung. Ein Doppelbauer auf der c-Linie (ähnlich der spanischen Abtauschvariante) hilft dabei mehr als eine Schwäche zu sein. Trotzdem kommt dann im Mittelspiel Weiß (Elo 1616) zu einem bedrohlich anmutenden Bauernvorstoß. Sowohl der D-, als auch der E-Bauer können auf die sechste -, teilweise sogar auf die siebte Reihe vorgerückt werden und bei nahezu vollem Brett sind solche Situationen oft schwer einzuschätzen. Die Einschätzung des Schreibers dieser Zeilen schwankt zwischen „overextended“ und für Schwarz sehr bedrohlich aussehend, bis glücklicherweise erstes zutrifft und Maikel beide Bauern emsig einsammelt. In der Folge hat er auf beiden Flügeln jeweils einen Bauern mehr und auch das aktivere Spiel. Eine Gelegehenheit zum Damentausch nutzt Maikel leider nicht und kurze Zeit später stellt er in Gewinnstellung leider die Qualität ein. Diese Wendung bleibt leider die letzte in dieser Partie und Maikel muss letztendlich nach dem erfolglosen Versuch im Endspiel die Bauernmehrheit am Damenflügel zu verwerten aufgeben. Ganz knapp am Sieg gegen einen 1600er vorbeigeschrammt – schade Maikel, aber die Partie macht Lust auf mehr! 0:2 Asten
Auf Brett 2 spielt Feras, der zugunsten der jugendlichen SpielerInnen wieder einmal mit Schwarz einläuft. Eine trickreiche Variante des Gegners (Elo 1679) lehnt er vernünftig ab und weicht in eine carokann-ähnliche Stellung aus. Laut eigenen Aussagen nach der Partie kennt er sich darin nicht so gut aus, aber als jemand der lange Caro-Kann gespielt hat kann ich attestieren, dass die Partie eher nach einer Werbung für Caro Kann ausgesehen hat. Positionell hat Schwarz alle Trümpfe in der Hand und meistens spielt sich die Stellung dann auch einfacher. Schlußendlich kann Feras die Qualität gewinnen und den Spielstand verkürzen! Staubtrocken runtergespielt! 1:2 Asten
Auf Brett 1 spielt Valentin mit seinen präferierten weißen Figuren. Sein Gegner (1670) antwortet auf Valentins Eröffnung mit einem Königsflügelfianchetto, die Partie selbst wird von beiden Seiten aber eher positionell angelegt. Valentin bietet auf d6 Damentausch an, scheinbar mit anschließendem Gewinn des e5-Bauern. Glücklicherweise sieht er jedoch den drohenden Qualitätsverlust, der mit dem Verspeisen des Bauern verbunden wäre und setzt anders fort. Auch wenig später ergibt sich eine ähnliche Situation – Kiebitz Franz und meine Wenigkeit wundern sich darüber warum Valentin nicht den Springer nach d7 zieht, Valentin demonstriert mir in der häuslichen Analyse jedoch, dass sein Gegner dann Material gewinnen hätte können (Hinweis speziell für Franz und mich: bxc4 greift den Turm auf d3 an, es bleibt keine Zeit für Sxb8). Das Umschiffen dieser Klippen kostet jedoch einen Bauern, dem Valentin dann lange hinterherläuft. Sein etwas (oder mehr?!) kränklicher Gegner spielt auf Gewinn, bei je einem Turm- und einem weißen Läuferpaar stellt dieser nahezu alle seine Bauern auf Weiß, während die weißen Bauer alle auf Schwarz stehen. In der Folge wirken die schwarzen Figuren etwas überlastet und anstatt den Remishafen anzusteuern stellt Schwarz zuerst einen Bauern ein und kurz danach noch den Läufer. Das dadurch enstandene Endspiel ist aufgrund der nun sehr einseitigen Materialverteilung zur Freude von Valentin recht einfach gewonnen. Toll gespielt und kämpferisch dagegengehalten! Endstand 2:2
Das 2:2 ist für uns natürlich ein schöner Erfolg wenn man bedenkt, dass wir (so wie fast jedes Mal :)) als klarer Außenseiter in die Begegnung gegangen sind.