St. Martin/Traun 2 vs. Hörsching 5

7. Runde der 1.Klasse Linz

Am für uns eher ungewohnten sonntäglichen Spieltag ging es gegen einen weiteren Titelaspiranten (schon wieder!). Gegen die starke Mannschaft aus Traun mussten wir leider zum ersten Mal ein Brett vorgeben, somit hatten die Gegner bereits um 09:00 einen Punkt Vorsprung. Der nun ohne Gegner dastehende Trauner Michael wurde vom Schreiber dieser Zeilen sogleich zu einigen Blitzpartien herausgefordert um nicht gänzlich schachlich leer auszugehen. (An dieser Stelle sei vermerkt, dass der Schreiber dieser Zeilen noch immer nicht ganz versteht warum die Möglichkeit des Aushelfens in anderen Mannschaften innerhalb des Vereines so stark limitiert ist….).

Zu den Partien:

Auf Brett 1 spielt für uns Valentin mit Schwarz. In einer halboffenen Eröffnung geht es von Beginn an zur Sache. Valentin, der die Dame aufgrund eines Abtausches sehr früh in der Brettmitte positioniert hat verschwendet nicht viele Gedanken diese wieder in den sicheren Hafen zurückzubringen sondern verleibt sich sogar den Bauern auf g2 ein. Sein Gegner (Elo 1648), der taktischen Verwicklungen ebenso wenig abgeneigt zu sein scheint wie Valentin, versucht in der Folge die schwarze Monarchin einzufangen. In einem interessanten Katz- und Mausspiel erobert Weiß zwar die Dame, Valentin gelingt es aber durch recht präzise Züge einen Ausgleich in Form von Turm, Springer und zwei Bauern zu erlangen. Die Partie kommt anschließend in ruhigeres Fahrwasser und Valentin steht meiner Einschätzung nach besser, durch die ungewohnte Materialverteilung verbleibt die Stellung jedoch auch recht komplex zu bespielen. Nach einigen Abtäuschen verfügen beide Seiten über einen Freibauern. Valentin konzentriert sich leider etwas zu sehr auf den schwierig zu stoppenden gegnerischen Freibauern anstatt seinen eigenen voranzutreiben und sein Gegner kann letztendlich ein hübsches Damenopfer anbringen um die Umwandlung sicherzustellen. 2:0 für St.Martin/Traun. Leider ein für uns unerfreuliches Ende einer spannenden Partie, aber Hut ab vor dem Niveau der Partie.

Auf Brett 2 springt dankenswerter Herbert ein und er bekommt mit einer mehrfachen Landesmeisterin bei den Mädchen/Jugendlichen eine starke Gegnerin (Elo 1701), die in dieser Saison bei 5 aus 5 steht. In einer Partie, in der drei Leichtfigurenpaare getauscht sind aber jede Seite über 7 Bauern verfügt, bestimmen die Schwerfiguren das Geschehen. Der passionierte Tennisspieler Herbert kann auf der E-Linie eine Turm-Turm-Damebatterie etablieren und aufgrund einer Fesselung einen Bauern verspeisen – „Vorteil Herbert“ ist man geneigt zu rufen, aber kurz darauf vergibt er den ersten Matchball was die Partie ein wenig verlängert. Nach einer überzeugenden Springerumgruppierung (Sf3-h2 nach g4) geht er letztendlich trotzdem als Sieger hervor. Game-Set-Mate Herbert – 2:1 – wir verkürzen! Eine sehr starke Partie von Herbert und gleichzeitig eine überzeugende Werbung für weitere Einsätze!

Auf Brett 3 spielt Benni mit Schwarz. Von Coach Didi und dem Schreiber dieser Zeilen ein wenig dazu animiert oder einfach weil es sich so ergeben hat (?) spielt Benni eine sehr ruhige, positionelle Partie. Weder sein Gegner (Elo 1598) noch Benni können Vorteile erlangen, ein von Benni gespielter d5-Vorstoß bringt ihm einen Isolani ein. Später ergibt sich jedoch ein nachteilhafter Abtausch auf f6 und ein damit einhergehender Doppelbauer, in weiterer Folge verliert Benni einen Bauern und der Gegner erhält einen gefährlichen Freibauern auf der d-Linie – das Turmendspiel scheint verloren. Kurios ist ein wenig, dass sein Gegner immer wieder vergisst die Uhr zu drücken – der um einen Gegner geprellte Mannschaftsführer Michael von Traun und der Schreiber dieser Zeilen skizzieren im Foyer schon diverse Szenarien vom irre geleiteten Zugzähler der Schachuhr, da man ja erst nach 40maligem Uhr drücken die Gutschrift von einer Stunde für den Rest der Partie erhält. Schlußendlich geht die Partie aber für Benni und uns verloren. 3:1 Endstand für Traun

Viele Fehler wurden heute nicht begangen und trotzdem gingen die besetzten Bretter 1:2 verloren – ein Zeichen dafür, dass wir eine starke Mannschaft als Gegner hatten. Für den Rest der Saison hoffe ich, dass wir noch Unterstützung von unseren heute abwesenden KollegInnen erhalten – Valentin und Benni würden diese unbedingt benötigen!